Farzad in Australien

Freitag, 23. Mai 2008

Australien und die hiesige Weblogzukunft

Hallo werte Leser!

Da die Australienbeiträge in ihrer chronologischen Reihenfolge jetzt leider schon zu Ende sind, muss ich mal schauen, wie ich im Rahmen des Blogs weiter verfahre.

Geplant ist bis auf weiteres, immer wenn ich mal Zeit habe, noch die eine oder andere Anekdote, die nicht ihren Weg in die Tagesberichte gefunden hat, nachzutragen.

Ausserdem werde ich versuchen, da ich wieder etwas den Geschmack am "Weblog an sich" gefunden habe, in der neuen Rubrik "Rübenbrei" kurze Alltagskommentare einzustreuen. Nur so. Ohne Zusammenhang zueinander. Und (selbstredend) ohne Anspruch.

Bin selbst gespannt, wie sich das entwickeln wird...

Wie immer gilt aber auch hier:

Wem's gefällt - super!

Wem's nicht gefällt - geh' weg!

In diesem Sinne viel Spass

Farzad

Samstag, 29. März 2008

Farzad in Australien

Hallo, werte Leser!

Nachdem ich es geschafft habe, mehr als ein Jahr NICHTS, wirklich gar nichts, hier zu veröffentlichen, habe ich aus gegebenem Anlass beschlossen dem Weblog wieder ein wenig Leben einzuhauchen.

Wenn auch mit einem inhaltlichen Richtungswechsel.

Da ich gerade von meinem knapp einmonatigem Australienaufenthalt zurückgekommen bin, habe ich mich dazu entschlossen, hier ein zeitversetztes Tagebuch zu führen.

D.h.:
Jeden Tag, ab dem 31.03., werde ich die Reiseerlebnisse des entsprechenden Tages des Vormonats hier publik machen.

Wen es interessiert: Super! Habt Spaß!

Wen es nicht interessiert: Guckt halt weg!

In diesem Sinne bis zum ersten Eintrag am 31.03. (bzw. "zeitversetzt" am 29.02.),

Farzad

Donnerstag, 27. März 2008

Ticket to Ride (The Beatles)

Bevor ich endgültig in den Flieger steige, wird mir die Ehre zuteil per Lautsprecherdurchsage zum Schalter gerufen zu werden.
Juchu!
Wollte ich immer schon mal!
Bekomme aber nur einen neuen Sitz zugeteilt.
Direkt am Notausgang mit „endloser“ Beinfreiheit.
Spitze!
Die Realität sieht dann leider so aus, dass ich zwar die besagte Beinfreiheit geniesse, diese aber leider durch den beleibten, nach Knoblauch und Körperausdünstungen müffelnden Sitznachbarn, getrübt wird. Welcher zu allem Überfluss noch über die gemeinsame Armlehne hinaus, etwas auf meinen Sitz „herüberlappt“.
Ein Traum!
Aber egal ... verpenne den Flug nach Dubai einfach grösstenteils.
Dort angekommen, bin ich immer noch beeindruckt von dem protzigen Pomp in Stahl und Glas.

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Weiter geht es nach Frankfurt. Hier zeichnet sich schon nach der Durchsage, an welchem Gate der Flieger bestiegen werden kann, ein erschreckendes, aber zu erwartendes, Muster ab.
Keine Minute nach der Durchsage rempelt und hetzt eine bitter dreinschauende Meute rücksichtslos zum angegebenen Gate.
Volle Deckung!
Deutsche!
Und die Deutschen fliegen heim!
Alle anderen lassen es gemütlich angehen.
Nicht so die Deutschen!
Hier wird mit Krallen, Zähnen und Ellenbogen um jeden Zentimeter Vorsprung in Richtung Heimat gekämpft!
Schliesslich startet der Flug "schon" in 2 Stunden.
Da ist keine Zeit mehr, den eigenen Laufschritt zugunsten von Rentnern und kleinen Kindern zu bremsen.
Tolles Verhalten!
Fremdschämen ist was tolles!
Weswegen ich mich auch bemühe nicht als Landsmann der durchgeknallten Teutonen enttarnt zu werden.

Die Drängelei setzt sich dann auch in jeglicher Hinsicht fort:

Beim Besteigen des Shuttlebusses zum Flieger.
Beim Einnehmen der Sitzplätze.
Beim Verstauen des Handgepäcks.
Beim Toilettenbesuch im Flieger.
Beim Verlassen des Flugzeugs.
Bei der Zollabfertigung.
Beim Einsammeln des Gepäcks.

Mein persönliches Highlight war eine junge Frau, in der Sitzreihe vor mir, die nicht warten konnte oder wollte, bis der Sitznachbar aufsteht und kurzerhand auf den eigenen Sitz gestiegen ist und über den Nachbarn in den Gang gesprungen ist.
Toll! Ich dachte ich sehe nicht richtig!
Wenigstens hatte ich auf dem Rückflug angenehme Sitznachbarn, die sich auch herrlich über die werten Mitreisenden aufgeregt haben. Gemeinsame Feindbilder verbinden ungemein.

In Frankfurt gelandet, warte ich, ganz transzendent in mir selbst ruhend, gemütlich auf mein Gepäck und schaue mir amüsiert die Horde schubsender Wahnsinniger an. Zu meiner Belohnung bin ich, ohne mein aktives zutun, schneller abgefertigt, als die meisten restlichen Passagiere, was einen guten Anteil davon sichtlich zu wurmen scheint.
Mir gefällt‘s. Dieser „kosmische Urteilsspruch“ ist einfach ein fulminant passender Abschluss meiner gesamten Reise ...

Mittwoch, 26. März 2008

Crash! Boom! Bang! (Roxette)

Zoo!
Zweiter Versuch!
Starten um 9.15 Uhr in Richtung der uns bereits vertrauten Fähre.
Alles läuft problemlos und wir kommen unversehrt im Zoo an.
Mit am coolsten ist der australische Teil des Zoos.
Schauen uns in den entsprechenden Gehegen Wombats, die spontan Sandras neue Lieblingstiere geworden sind, Koalas und allerlei weniger bekanntes, australisches Getier an. Im ersten Moment überraschend war zunächst die Tatsache, dass während wir die im Gehege geschützten/eingesperrten Tiere betrachten, plötzlich ein Känguru mit Karacho hinter uns entlang hüpft! Im Abstand von 1 Meter von uns, über den gleichen Weg auf dem wir durch die Anlage laufen!
Verdammt!
Die sind GROSS!!
Und SCHNELL!!!
Ausgebüchst, oder wie?!?
Hm, scheinbar doch nicht ausgebrochen, wie man vielleicht meinen könnte. Nö, der gesamte „australische Bereich“ des Zoos ist ein grosses Freigehege für die „robusteren“ einheimischen Arten, wie eben beispielsweise Kängurus. Sehr geil!

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Weniger geil fand ich persönlich, dass ich in bester Familientradition, pausenlos den nächsten Klo am suchen bin, da das indische Essen vom Vorabend scheinbar durchschlagende Wirkung hatte ... doof! Hat sich aber gottlob noch während des Zoobesuchs gelegt, weswegen wir auch wieder bedenkenlos nach erfolgreicher Rückfahrt mit der Fähre an der Anlegestelle ein Bierchen trinken können.
Danach geht es im Rahmen des fortgeschrittenen Nachmittags auch schon wieder weiter ins Hostel, wo ich meine Sachen packe und mich „Abschiedsbereit“ mache, um den Shutttlebus, zum Transfer an den Flughafen, zu erwischen.
Insofern ist erstmal Abschied angesagt.
So‘n Mist!
Ging alles viel zu schnell rum.
Könnte noch hier bleiben!
Egal! Was soll‘s! Wat mutt, dat mutt!

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Insofern das Gepäck in den Anhänger und ich ab in den Bus!
Wow!
Und was ist das für eine Fahrt!
Bin wirklich nicht zartfühlend in Verkehrsdingen, aber spätestens nach der dritten Kurve, bei der ich Angst hatte, dass Bus samt Anhänger einfach die Spur verlassen und sich wild überschlagend auf der Gegenfahrbahn landen, war der gute Mann am Steuer für mich persönlich nur noch der „Driver from Hell“!
Andererseits aber beeindruckend, zu welch transzendenter Gemütsruhe mich diese rund zwei Stunden, in denen ich dem Tod ins Auge gesehen habe, gebracht haben. Denn eine Einsichten hat sich während dieser Tor-Tour für mich herauskristallisiert:

Wenn man, aufgrund des Einsammelns weiterer armer Seelen auf dem Weg zum Flughafen selbst mit Luzifer persönlich hinter dem Steuer zwei Stunden Todesangst übersteht, kann der Rest der Gesamtreise eigentlich nur noch entspannt verlaufen. Kann ja auch ganz nett sein, den schlimmsten Teil gleich zu Anfang abzuhaken...

Hier noch einige „O-Töne“ meiner nicht ganz so stoisch veranlagten „Mitbusreisenden“:

„ ... Worst experience ever! ...“
„... NIE wieder Shuttlebus! Ich fahre nur noch mit dem Taxi!!! ...“
„... a hell of a trip!!! ...“

Nach dieser einschlägigen Erfahrung habe ich dann das Vergnügen, vermutlich aufgrund meiner während des Urlaubs wildwachsenden Gesichtsbehaarung, einen zusätzlichen, persönlichen Metalldetektortest zu absolvieren.
Nur um sofort danach von einer netten Frau als einziger aus der endlosen Reihe von Passagieren gewunken zu werden. Um einen „Test auf Sprengstoffrückstände“ über mich ergehen zu lassen. Cool! Wusste gar nicht das sowas gemacht wird! Die Frage der wirklich freundlichen Damen, ob das „mein erstes Mal“ sei, wohl mit dem Hintergrund, um mir weitere Informationen was ich zu erwarten habe, zu geben, kann ich nur mit einem ungläubig-breiten Grinsen und einem passend gedehntem „Nooooo...“ beantworten.
Fand sie, ihrer Mimik nach zu urteilen, wohl nicht so lustig wie ich.
War mir aber halbwegs wurscht...

Dienstag, 25. März 2008

Can‘t Cry These Tears (Garbage)

Morgens, halb neun in Gingin!
Sandra putzt den Van im Alleingang auf Hochglanz. Will zwar helfen, aber kann und darf nicht. Füge mich aber in mein Schicksal.
Tanken den Wagen an der zum Campingplatz gehörenden Tankstelle (oder gehört der Campingplatz zur Tankstelle?!?) auf und machen uns daran, die letzten 90 km zu bewältigen. Sandra fährt, während ich den Navigator gebe in, tapfer in den perth‘schen Stadtverkehr. Und wie sie fährt! Spitze! Sind ohne uns zu verfahren zum Ziel gekommen. Obschon der früher bereits beschriebenen Erschwernisse, durch gewöhnungsbedürftige Beschilderungssitten.
Die Rückgabe des „treuen“ Campervans an sich ist ein Klacks.
Völlig problemlos. Anschliessend lassen wir uns per Taxi zu unserem Hostel bringen und verstauen dort unser Gepäck, um sofort wieder in der Stadt zu verschwinden.
Denn wichtige Erledigungen stehen an. Ich muss noch Souvenirs kaufen! Ohne zusehr in Details gehen zu wollen, kann ich sagen, dass wir tolle Sachen besorgt haben. Nach diesem „harten Pflichtprogramm“ gönnen wir uns ein frisch gezapftes Bier am Fluss bei den Swan Bells.

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Sehr erfrischend! Die ganze isotonische Wirkung des Kaltgetränks! Danach geht es ganz gemütlich in Richtung des indischen Restaurants, bei dem wir in den ersten Tagen meines Aufenthalts so gute Erfahrungen gemacht hatten. Ist wieder sehr lecker und entsprechend hauen wir rein. Um das gute Essen nicht so allein im Magen zu belassen, ringen wir uns danach schweren Herzens (naja...fast) dazu durch, den restlichen Abend in der ebenfalls schon erprobten „The Monkey Brass Bar“ zu verbringen. Wo wir das indischen Essen mit einigen Bieren anreichern, um zu fortschrittener Stunde unseren Weg ins Hostel anzutreten und wohlverdient ins Bett zu fallen.

Montag, 24. März 2008

Alcohol (Barenaked Ladies)

Starten um 9 Uhr und wollen noch flott tanken, was sich zur „Hölle mit Sosse“ entwickelt, da alle Osterurlauber simultan mit uns diesen Einfall haben. Naja, was soll‘s, Sprit muss sein. Entsprechend der allgemeinen Abreisestimmung ist auch recht viel Verkehr. Wir haben noch nicht den etwa 100 km entfernten Highway, die Hauptverkehrsader an der Westküste, erreicht, als ich, mehr oder weniger im letzten Moment, jemanden auf der Strasse sehe. Seinen Zeichen folge leistend biege ich auf einen Parkplatz ab, wo mir der nette Kollege des Polizisten, der todesmutig sein Leben als Einwinker aufs Spiel setzt, erklärt, dass Alkoholkontrolle sei. Mitten im Nirgendwo! Am Ostermontag! Um 9.30 Uhr! Ok...von mir aus...
Denke mir zwar auch „Was ein Glück, dass ich heute meinen üblichen Alkohol zum Frühstück ausgelassen habe.“, puste aber selbstverständlich brav ins Röhrchen. Auf der ansonsten komplikationslosen Weiterfahrt versuche ich mir die Zustände vorzustellen, welche die australische Polizei dazu zwingen, um diese Uhrzeit Alkoholkontrollen durchzuführen und bin gleichzeitig froh darüber, dass hier normalerweise so wenig Verkehr herrscht.
In Geraldton bestätigt sich unser internes „Kaff-Zertifikat“ aufs Neue. Ausser Fastfood bei Burger King, der in Australien aber „Hungry Jack‘s“ heisst, war ALLES geschlossen. Zum Vergleich ist etwa im wesentlich kleineren Exmouth über die Feiertage von Supermarkt bis Tankstelle alles geöffnet. Was mich zu unserer nächsten Odyssee in Geraldton bringt. Man glaubt gar nicht, wie schwierig es ist, in einer Stadt, deren Strassen von Tankstellen nur so gesäumt sind, eine zu finden, die auch geöffnet hat. Sind ungelogen eine Ewigkeit durch Geraldton geirrt, bis wir endlich tanken durften. Wir und all die anderen Osterurlaubsrückkehrer! Was wirklich nicht wenige waren. Verstehe einer die Geraldtonianer! Ich tue es nicht...
Während der weiteren Fahrt bewundern wir den kreativen Packstil einiger Reisender (siehe Abbildung).

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Mit einigen Pausen und Fahrerwechseln kommen wir schliesslich in Gingin, unserer letzten Station, etwa 90 km nördlich von Perth, an. Dort begeben wir uns daran, unser Gepäck schonmal klar zu machen, um die morgige Rückgabe des Campervans möglichst früh über die Bühne bringen zu können. Irgendwie ein seltsames Gefühl das „Zuhause“ auszuräumen. Naja! Ein letztes Feierabendbierchen hilft uns darüber hinweg...


P.S.: Da Sandra es in Ihrem Kommentar schon anspricht, reiche ich hier noch schnell das entsprechende "Beweisphoto" nach.
;-)

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Sonntag, 23. März 2008

Rest Stop (Matchbox 20)

Wir verlassen Carnarvon gegen 9.30 Uhr und brechen damit nach Kalbarry auf. Wo wir nach einer komplikationslosen Fahrt gegen 14.30 Uhr einen der letzten Stellplätze auf dem Campingplatz unserer Wahl ergattern. Ja! Es ist viel los in Kalbarry!
Denn:
Heute ist Ostersonntag und halb Perth scheint hier das verlängerte Wochenende zu verbringen. Kalbarry selbst stellt sich als ein Touristenstädtchen im positivsten Sinne heraus. Gepflegte Grünanlagen, schöner Stadtstrand und eine für australische Verhältnisse sensationelle Strandpromenade.

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Wirklich schön!
Nach einer ganz gemütlichen Besichtigungsrunde begeben wir uns am frühen Abend wieder zu unserem Campervan und beschliessen den Abend mit unserem, noch in Carnarvon erstandenen, „Osterwobat“ und einem leckeren Feierabendbierchen.
In gebührendem Abstand zum schokoladigen Osterwombat, versteht sich.

Samstag, 22. März 2008

Road to Nowhere (Talking Heads)

So! Heute geht es schon wieder auf den Rückweg gen Perth. Erschreckend! Kommt mir vor, als ob wir erst vorgestern gestartet wären. Aber da wir den Tatsachen ins Auge blicken müssen, brechen wir wie üblich verhältnismässig zeitig auf und setzen Kurs in Richtung Carnarvon.
Da unsere dortige Unterkunft auf dem Hinweg nach Exmouth sehr schön, und das Personal ausnehmend freundlich, war, beschliessen wir dort nochmals Station zu machen. Um nicht den ganzen Tag auf der Strasse zu verbringen und von dort leidlich platt auf den Campingplatz zu fallen, wollen wir uns die "B-Seiten"-Sehenswürdigkeiten, die wir auf dem Hinweg ausgelassen haben, jetzt ansehen. Besonders empfohlen werden im Reiseführer die "Blowholes" und ein weiteres "HMAS Sydney Memorial". Auch wenn selbst ich so langsam der Sydney überdrüssig werde, entscheiden wir uns, bestärkt durch die Beschreibungen der "Blowholes", den kleinen Umweg zu den beiden Attraktionen auf uns zu nehmen, bevor wir nach Carnarvon fahren.
"Klein" im australischen Sinne, versteht sich.
Popelige 140 Kilometer!
Kein Problem!
Wir fahren also gefühlte Ewigkeiten durch verödete (und anödende) Landstriche. Immer auf der Suche nach dem Sydney-Memorial, da wir dort zuerst hin möchten.
Nachdem die Strasse in einen Schotterweg übergegangen ist und ich gerade unverrichteter Dinge umdrehen will, kommen wir zu einer Abfahrt, die von unserem Schotterweg zu besagtem Denkmal führt.
Also los!
Endspurt!
Und tatsächlich.
Da ist es!
In all seiner Pracht!
Ok..."Pracht" ist ja dann doch ein recht dehnbarer Begriff.
Aber wenn man nach etwa 70 Kilometern fahrt am Ziel der Reise ein liebloses Konglomerat aus Felsbrocken und Beton vorfindet, ist man bereit gewisse Konzessionen an die im Vorfeld aufgebauten Erwartungen zu stellen. Wenn man den Entstehungsprozess „der Sehenswürdigkeit“ aber mehr der erfolglosen Projektwut eines übermotivierten Werkkundelehrers nebst seiner handwerklich unbegabten Schützlinge zuordnen würde, als einem Denkmal, dann hört es irgendwie auf lustig zu sein.
Oder es fängt erst an, wie in meinem Fall. Galgenhumor ist was feines...

220308

Weswegen ich mit dem lustigen Steinhäuflein relativ viel Spaß habe und mich verstohlen umsehe, ob nicht irgendwo die Kameras der Einheimischen zu erspähen sind, die sich über den gelungenen Streich gegenüber den verrückten Touristen kaputtlachen.
Naja! Was soll‘s! Also weiter zu den Blowholes! Das sind Klippen, die an einigen Stellen so von der Brandung ausgewaschen wurden, dass Löcher im Stein sind, durch die sich die anbrandenden Wellen wie Wasserfontänen nach oben drücken.
Leider istes wohl zu windstill, weswegen die vielbeschworenen Fontänen leider nicht zu sehen sind. Passt aber gut zum bisherigen Tag! Beeindruckend an den Blowholes war für mich wieder nur die sehr praktische Veranlagung der Australier. Den dort gibt es eine Messingplakette, auf der darauf hingewiesen wird, dass hier aufgrund des gefährlichen Wellengangs schon die folgenden Personen tödlich verunglückt sind. Es folgt ein Name. Und Platz für weitere. Ich find‘s faszinierend!

Freitag, 21. März 2008

So Happy Together (The Turtles)

Aufstehen: 07.00 Uhr!
Abholung zur Bootstour: 07.30 Uhr!
Auf die Tour bekommen wir neben vielen Sonnenuntergängen auch einen Sonnenaufgang mit.
Auch schön!
Zumindest retrospektiv ...
Unser hippie-esker Busfahrer stellt sich als die Personalunion von Busfahrer, Reiseführer und Kapitän heraus und erzählt uns, und der Familie mit drei kleinen Kindern, nebst Oma im Badeanzug, allerlei lustige Geschichten. Nebenbei stellt sich der Doppelgänger meines ehemaligen Mitbewohners „Eric“, der im letzten Moment in den Bus gestürzt kommt, weil er zu spät dran war, als „Azubi“ des Käptn‘s heraus, der zudem heute seinen ersten Arbeitstag hat. Weiter erfahren wir, dass „Eric“ bis dato Englischlehrer war, jetzt aber Bock auf was anderes hat und deswegen diesen Job macht. Während der Fahrt zum Boot versuche ich abzuschätzen, wie wohl die Chancen stehen, nach einer Havarie von „Käptn Hippie“ und „Matrose Englischlehrer“ schwimmend das Festland zu erreichen. Entsprechend erleichtert bin ich, als sich die beiden als wirklich kompetent und fit herausstellen. Fahren, teils mit nur einigen Zentimetern Wasser unter dem Glasrumpf, aufs Riff hinaus. Dort entschliessen sich nach kurzer Bedenkzeit auch Sandra und ich dazu, am „Schnorchelausflug“ hier vor Ort teilzunehmen. Flossen und Schnorchel sind schnell angelegt, insofern geht‘s dann auch sofort los.
Um es vorweg zu nehmen: Die Teilnahme an der Schnorchelei war eine Spitzenentscheidung!
Mitten im Riff zwischen riesigen Schwärmen kleiner Aquariumsfischchen schwimmen und dabei nur am Staunen. Haben, neben vielem anderem, „Nemo“ –Fische in Anemonen und (Sandra) sogar einen Rochen gesehen. Alles sehr, sehr cool! Ein gelungener Höhepunkt unserer „Schnorchelkarriere“!
Als Bonus ist auf dem Rückweg zur Küste sogar noch eine Meeresschildkröte unter unserem Glasboden durchgeschwommen. Ein ganz schöner Brummer, muss ich sagen. Bestimmt 1,50m Panzerdurchmesser! Macht dann doch eher Respekt vor dem Riff, wenn auch sowas darin herumschwimmt. Zumal unser „lustiger Hippie-Käptn“ uns natürlich erst auf dem Rückweg von der besonderen Attraktion der Gegend erzählt. Einem rund 5m langem Katzenhai!
Oh!
Super!
Danke!
Hoffe mal, dass das Touristen-Seegarn ist!
Während einer anschliessenden, kleinen Führung auf dem Rückweg nach Exmouth fahren wir zunächst einen Leuchtturm/Aussichtspunkt besichtigen (man nimmt halt was man bekommt).

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Anschliessend nochmal einen kleinen Schlenker zur Küste, da dort ein altes Schiffswrack aus dem Wasser ragt. Ist zwar alles sehr schön, aber im Vergleich mit der Schnorchelei dann doch eher vergebliche Liebesmühe.
Sind nach der mittäglichen Rückkehr auf dem Campingplatz relativ platt und machen uns einen entsprechend faulen Nachmittag. Ist ja schliesslich Urlaub und ausserdem ist es immer noch ziemlich „luftfeucht“! Zur Sicherheit sorgen wir mit kühlem Kaltgetränk für den nötigen Flüssigkeitsausgleich.

Donnerstag, 20. März 2008

L‘Italiano (Toto Cotugno)

Raus aus „Dem Höllenloch“, rein ins schöne Exmouth. Fahren zunächst zur Touristeninformation und buchen dort für morgen eine „Glas-Boden-Boot-Tour“ über das Riff. Denn: Wir haben uns vorgenommen, das Riff nochmal in voller Pracht zu besichtigen! Wenn auch nur von der leicht „rentnerhaften“ Reling eines Touristenbootes aus. Sind aber schon sehr gespannt, wie das wohl wird!
Nach dieser richtungsweisenden Entscheidung belohnen wir uns erstmal mit einem ausgiebigen Frühstück in einer wirklich sehr leckeren Bäckerei. Tolle Sachen haben die! Hmmmm! Während des Essens beschliessen wir, uns den im Reiseführer angepriesenen „Bundegi Beach“ mal näher anzuschauen.
„Reiseführer“, sag ich nur!
Nachdem wir, verwöhnt wie wir inzwischen sind, den Strand im Vergleich mit den gestrigen für lächerlich befinden, fahren wir spontan weiter zur „Turquoise Bay“, die uns gestern so viel Spaß bereitet hat. Dort angekommen sind wir mutig wie nie und sehen, da wir weiter raus schnorcheln und uns eher mal in der Strömung treiben lassen, Unmengen von Fischen, Korallen und was sich sonst noch so an Meeresgetier im Wasser herumtreibt. Als „Bonus“ entwickele ich während des Schnorchelns einen üblen Sonnenbrand, den ich aber aufgrund der wunderschönen Unterwasserpracht tunlichst ignoriere. Zumindest für heute...

200308

Als wir platt und kross durchgebacken sind, machen wir uns wieder auf den Rückweg nach Exmouth um unseren dortigen Platz zu beziehen. Sozusagen als Kontrastprogramm zum Höllenloch gönnen wir uns ein Abendessen im nahegelegenen italienischen Restaurant. Wo Sandra dann doch noch zu der schon in Carnarvon erhofften, ersten Pizza seit einem halben Jahr, kommt. Und was war die gut! Spitzenklasse! Wüsste kaum gleichwertige und keine besseren „Teigfladenbäckereien“ zu nennen.
Wirklich top!
Insofern war der Tag das Gegenstück mit positivem Vorzeichen zum gestrigen „Höllenloch-Fiasko“.

P.S.: Beim feierabendlichen Sternenhimmel- und Vollmondgucken merkt Sandra an, dass es viel „luftfeuchter“ als überall sonst bis jetzt ist. Dem kann ich mich in voller „Denglischkeit“, und selbst bereits aufs heftigste transpirierend, nur anschliessen ... ;-)
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