Dienstag, 25. März 2008

Can‘t Cry These Tears (Garbage)

Morgens, halb neun in Gingin!
Sandra putzt den Van im Alleingang auf Hochglanz. Will zwar helfen, aber kann und darf nicht. Füge mich aber in mein Schicksal.
Tanken den Wagen an der zum Campingplatz gehörenden Tankstelle (oder gehört der Campingplatz zur Tankstelle?!?) auf und machen uns daran, die letzten 90 km zu bewältigen. Sandra fährt, während ich den Navigator gebe in, tapfer in den perth‘schen Stadtverkehr. Und wie sie fährt! Spitze! Sind ohne uns zu verfahren zum Ziel gekommen. Obschon der früher bereits beschriebenen Erschwernisse, durch gewöhnungsbedürftige Beschilderungssitten.
Die Rückgabe des „treuen“ Campervans an sich ist ein Klacks.
Völlig problemlos. Anschliessend lassen wir uns per Taxi zu unserem Hostel bringen und verstauen dort unser Gepäck, um sofort wieder in der Stadt zu verschwinden.
Denn wichtige Erledigungen stehen an. Ich muss noch Souvenirs kaufen! Ohne zusehr in Details gehen zu wollen, kann ich sagen, dass wir tolle Sachen besorgt haben. Nach diesem „harten Pflichtprogramm“ gönnen wir uns ein frisch gezapftes Bier am Fluss bei den Swan Bells.

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Sehr erfrischend! Die ganze isotonische Wirkung des Kaltgetränks! Danach geht es ganz gemütlich in Richtung des indischen Restaurants, bei dem wir in den ersten Tagen meines Aufenthalts so gute Erfahrungen gemacht hatten. Ist wieder sehr lecker und entsprechend hauen wir rein. Um das gute Essen nicht so allein im Magen zu belassen, ringen wir uns danach schweren Herzens (naja...fast) dazu durch, den restlichen Abend in der ebenfalls schon erprobten „The Monkey Brass Bar“ zu verbringen. Wo wir das indischen Essen mit einigen Bieren anreichern, um zu fortschrittener Stunde unseren Weg ins Hostel anzutreten und wohlverdient ins Bett zu fallen.

Montag, 24. März 2008

Alcohol (Barenaked Ladies)

Starten um 9 Uhr und wollen noch flott tanken, was sich zur „Hölle mit Sosse“ entwickelt, da alle Osterurlauber simultan mit uns diesen Einfall haben. Naja, was soll‘s, Sprit muss sein. Entsprechend der allgemeinen Abreisestimmung ist auch recht viel Verkehr. Wir haben noch nicht den etwa 100 km entfernten Highway, die Hauptverkehrsader an der Westküste, erreicht, als ich, mehr oder weniger im letzten Moment, jemanden auf der Strasse sehe. Seinen Zeichen folge leistend biege ich auf einen Parkplatz ab, wo mir der nette Kollege des Polizisten, der todesmutig sein Leben als Einwinker aufs Spiel setzt, erklärt, dass Alkoholkontrolle sei. Mitten im Nirgendwo! Am Ostermontag! Um 9.30 Uhr! Ok...von mir aus...
Denke mir zwar auch „Was ein Glück, dass ich heute meinen üblichen Alkohol zum Frühstück ausgelassen habe.“, puste aber selbstverständlich brav ins Röhrchen. Auf der ansonsten komplikationslosen Weiterfahrt versuche ich mir die Zustände vorzustellen, welche die australische Polizei dazu zwingen, um diese Uhrzeit Alkoholkontrollen durchzuführen und bin gleichzeitig froh darüber, dass hier normalerweise so wenig Verkehr herrscht.
In Geraldton bestätigt sich unser internes „Kaff-Zertifikat“ aufs Neue. Ausser Fastfood bei Burger King, der in Australien aber „Hungry Jack‘s“ heisst, war ALLES geschlossen. Zum Vergleich ist etwa im wesentlich kleineren Exmouth über die Feiertage von Supermarkt bis Tankstelle alles geöffnet. Was mich zu unserer nächsten Odyssee in Geraldton bringt. Man glaubt gar nicht, wie schwierig es ist, in einer Stadt, deren Strassen von Tankstellen nur so gesäumt sind, eine zu finden, die auch geöffnet hat. Sind ungelogen eine Ewigkeit durch Geraldton geirrt, bis wir endlich tanken durften. Wir und all die anderen Osterurlaubsrückkehrer! Was wirklich nicht wenige waren. Verstehe einer die Geraldtonianer! Ich tue es nicht...
Während der weiteren Fahrt bewundern wir den kreativen Packstil einiger Reisender (siehe Abbildung).

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Mit einigen Pausen und Fahrerwechseln kommen wir schliesslich in Gingin, unserer letzten Station, etwa 90 km nördlich von Perth, an. Dort begeben wir uns daran, unser Gepäck schonmal klar zu machen, um die morgige Rückgabe des Campervans möglichst früh über die Bühne bringen zu können. Irgendwie ein seltsames Gefühl das „Zuhause“ auszuräumen. Naja! Ein letztes Feierabendbierchen hilft uns darüber hinweg...


P.S.: Da Sandra es in Ihrem Kommentar schon anspricht, reiche ich hier noch schnell das entsprechende "Beweisphoto" nach.
;-)

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Sonntag, 23. März 2008

Rest Stop (Matchbox 20)

Wir verlassen Carnarvon gegen 9.30 Uhr und brechen damit nach Kalbarry auf. Wo wir nach einer komplikationslosen Fahrt gegen 14.30 Uhr einen der letzten Stellplätze auf dem Campingplatz unserer Wahl ergattern. Ja! Es ist viel los in Kalbarry!
Denn:
Heute ist Ostersonntag und halb Perth scheint hier das verlängerte Wochenende zu verbringen. Kalbarry selbst stellt sich als ein Touristenstädtchen im positivsten Sinne heraus. Gepflegte Grünanlagen, schöner Stadtstrand und eine für australische Verhältnisse sensationelle Strandpromenade.

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Wirklich schön!
Nach einer ganz gemütlichen Besichtigungsrunde begeben wir uns am frühen Abend wieder zu unserem Campervan und beschliessen den Abend mit unserem, noch in Carnarvon erstandenen, „Osterwobat“ und einem leckeren Feierabendbierchen.
In gebührendem Abstand zum schokoladigen Osterwombat, versteht sich.

Samstag, 22. März 2008

Road to Nowhere (Talking Heads)

So! Heute geht es schon wieder auf den Rückweg gen Perth. Erschreckend! Kommt mir vor, als ob wir erst vorgestern gestartet wären. Aber da wir den Tatsachen ins Auge blicken müssen, brechen wir wie üblich verhältnismässig zeitig auf und setzen Kurs in Richtung Carnarvon.
Da unsere dortige Unterkunft auf dem Hinweg nach Exmouth sehr schön, und das Personal ausnehmend freundlich, war, beschliessen wir dort nochmals Station zu machen. Um nicht den ganzen Tag auf der Strasse zu verbringen und von dort leidlich platt auf den Campingplatz zu fallen, wollen wir uns die "B-Seiten"-Sehenswürdigkeiten, die wir auf dem Hinweg ausgelassen haben, jetzt ansehen. Besonders empfohlen werden im Reiseführer die "Blowholes" und ein weiteres "HMAS Sydney Memorial". Auch wenn selbst ich so langsam der Sydney überdrüssig werde, entscheiden wir uns, bestärkt durch die Beschreibungen der "Blowholes", den kleinen Umweg zu den beiden Attraktionen auf uns zu nehmen, bevor wir nach Carnarvon fahren.
"Klein" im australischen Sinne, versteht sich.
Popelige 140 Kilometer!
Kein Problem!
Wir fahren also gefühlte Ewigkeiten durch verödete (und anödende) Landstriche. Immer auf der Suche nach dem Sydney-Memorial, da wir dort zuerst hin möchten.
Nachdem die Strasse in einen Schotterweg übergegangen ist und ich gerade unverrichteter Dinge umdrehen will, kommen wir zu einer Abfahrt, die von unserem Schotterweg zu besagtem Denkmal führt.
Also los!
Endspurt!
Und tatsächlich.
Da ist es!
In all seiner Pracht!
Ok..."Pracht" ist ja dann doch ein recht dehnbarer Begriff.
Aber wenn man nach etwa 70 Kilometern fahrt am Ziel der Reise ein liebloses Konglomerat aus Felsbrocken und Beton vorfindet, ist man bereit gewisse Konzessionen an die im Vorfeld aufgebauten Erwartungen zu stellen. Wenn man den Entstehungsprozess „der Sehenswürdigkeit“ aber mehr der erfolglosen Projektwut eines übermotivierten Werkkundelehrers nebst seiner handwerklich unbegabten Schützlinge zuordnen würde, als einem Denkmal, dann hört es irgendwie auf lustig zu sein.
Oder es fängt erst an, wie in meinem Fall. Galgenhumor ist was feines...

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Weswegen ich mit dem lustigen Steinhäuflein relativ viel Spaß habe und mich verstohlen umsehe, ob nicht irgendwo die Kameras der Einheimischen zu erspähen sind, die sich über den gelungenen Streich gegenüber den verrückten Touristen kaputtlachen.
Naja! Was soll‘s! Also weiter zu den Blowholes! Das sind Klippen, die an einigen Stellen so von der Brandung ausgewaschen wurden, dass Löcher im Stein sind, durch die sich die anbrandenden Wellen wie Wasserfontänen nach oben drücken.
Leider istes wohl zu windstill, weswegen die vielbeschworenen Fontänen leider nicht zu sehen sind. Passt aber gut zum bisherigen Tag! Beeindruckend an den Blowholes war für mich wieder nur die sehr praktische Veranlagung der Australier. Den dort gibt es eine Messingplakette, auf der darauf hingewiesen wird, dass hier aufgrund des gefährlichen Wellengangs schon die folgenden Personen tödlich verunglückt sind. Es folgt ein Name. Und Platz für weitere. Ich find‘s faszinierend!

Freitag, 21. März 2008

So Happy Together (The Turtles)

Aufstehen: 07.00 Uhr!
Abholung zur Bootstour: 07.30 Uhr!
Auf die Tour bekommen wir neben vielen Sonnenuntergängen auch einen Sonnenaufgang mit.
Auch schön!
Zumindest retrospektiv ...
Unser hippie-esker Busfahrer stellt sich als die Personalunion von Busfahrer, Reiseführer und Kapitän heraus und erzählt uns, und der Familie mit drei kleinen Kindern, nebst Oma im Badeanzug, allerlei lustige Geschichten. Nebenbei stellt sich der Doppelgänger meines ehemaligen Mitbewohners „Eric“, der im letzten Moment in den Bus gestürzt kommt, weil er zu spät dran war, als „Azubi“ des Käptn‘s heraus, der zudem heute seinen ersten Arbeitstag hat. Weiter erfahren wir, dass „Eric“ bis dato Englischlehrer war, jetzt aber Bock auf was anderes hat und deswegen diesen Job macht. Während der Fahrt zum Boot versuche ich abzuschätzen, wie wohl die Chancen stehen, nach einer Havarie von „Käptn Hippie“ und „Matrose Englischlehrer“ schwimmend das Festland zu erreichen. Entsprechend erleichtert bin ich, als sich die beiden als wirklich kompetent und fit herausstellen. Fahren, teils mit nur einigen Zentimetern Wasser unter dem Glasrumpf, aufs Riff hinaus. Dort entschliessen sich nach kurzer Bedenkzeit auch Sandra und ich dazu, am „Schnorchelausflug“ hier vor Ort teilzunehmen. Flossen und Schnorchel sind schnell angelegt, insofern geht‘s dann auch sofort los.
Um es vorweg zu nehmen: Die Teilnahme an der Schnorchelei war eine Spitzenentscheidung!
Mitten im Riff zwischen riesigen Schwärmen kleiner Aquariumsfischchen schwimmen und dabei nur am Staunen. Haben, neben vielem anderem, „Nemo“ –Fische in Anemonen und (Sandra) sogar einen Rochen gesehen. Alles sehr, sehr cool! Ein gelungener Höhepunkt unserer „Schnorchelkarriere“!
Als Bonus ist auf dem Rückweg zur Küste sogar noch eine Meeresschildkröte unter unserem Glasboden durchgeschwommen. Ein ganz schöner Brummer, muss ich sagen. Bestimmt 1,50m Panzerdurchmesser! Macht dann doch eher Respekt vor dem Riff, wenn auch sowas darin herumschwimmt. Zumal unser „lustiger Hippie-Käptn“ uns natürlich erst auf dem Rückweg von der besonderen Attraktion der Gegend erzählt. Einem rund 5m langem Katzenhai!
Oh!
Super!
Danke!
Hoffe mal, dass das Touristen-Seegarn ist!
Während einer anschliessenden, kleinen Führung auf dem Rückweg nach Exmouth fahren wir zunächst einen Leuchtturm/Aussichtspunkt besichtigen (man nimmt halt was man bekommt).

210308

Anschliessend nochmal einen kleinen Schlenker zur Küste, da dort ein altes Schiffswrack aus dem Wasser ragt. Ist zwar alles sehr schön, aber im Vergleich mit der Schnorchelei dann doch eher vergebliche Liebesmühe.
Sind nach der mittäglichen Rückkehr auf dem Campingplatz relativ platt und machen uns einen entsprechend faulen Nachmittag. Ist ja schliesslich Urlaub und ausserdem ist es immer noch ziemlich „luftfeucht“! Zur Sicherheit sorgen wir mit kühlem Kaltgetränk für den nötigen Flüssigkeitsausgleich.
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