Farzad in Australien

Sonntag, 9. März 2008

Blumenmann (Jürgen v. d. Lippe) + TNT (AC/DC)

Von Northam geht es los in Richtung Cervantes.
Ans Meer!
YEAH!
Während der Fahrt kommen wir durch zunehmend zivilisiertere Gebiete und die bisherige "Westernatmosphäre" der Ortschaften (ca. 100 Einwohner, Häuser an der Durchgangsstrasse, Tankstelle, Alk-Laden) schwindet zusehens und wandelt sich auch ansonsten so langsam wieder stärker von Wüste, hin zu Kulturlandschaft.
Während wir so vor uns hinfahren, sehe ich plötzlich mein ERSTES (lebendes!) Känguru über ein Feld hüpfen!
Geil!
War nur leider so perplex, dass ich vergessen habe ein Bild zu machen... naja... was soll's...ICH hab's ja gesehen!
Kurz vor unserem Zielort Cervantes schwächelt der Radioempfang ewas. Also ist fleissiges absuchen der Frequenzen angesagt. Aber Moment! Ich glaub ich bin im falschen Film. Auf der anderen Seite der Erde trällert uns für etwa 5 Minuten ein deutschsprachiger Sender ins Ohr. Und er spielt (oh Schreck): Jürgen von der Lippe, mit "Blumenmann". In einer Liveaufnahme, bei der im Hintergrund das Publikum zu hören ist. Überraschter wäre ich nur gewesen, wenn "Insterburg & Co." mit "Ach Annie laß mal hupen" gelaufen wäre. Autsch!
Leider (wie schade auch!) war der Empfang nach besagten 5 Minuten leider unwiederbringlich verloren...
In Cervantes angekommen verbringen wir dort einen ganz gemütlichen "Gammelresttag" und treiben uns eine ganze Zeit am Strand herum, was mir aufgrund des doch sehr windigen Wetters eine Frisur wie ein explodiertes Meerschwein beschert. Aber sehr cool!
Sandra ist ausserdem sehr begeistert vom radiobeschallten Sanitärbereich - insbesondere als während ihres Aufenthalts "TNT" von AC/DC in voller Länge läuft. Da "sanitärt" es sich doch sofort sehr viel beschwingter...
Weniger begeistert war Sandra dann von meiner Idee doch mal den Sonnenuntergang am Meer abzulichten. Einerseits wegen des "kalten" Windes, andererseits aufgrund der Tatsache, dass ich die Dauer bis zum Sonnenuntergang ein "klitzekleines bisschen" unterschätzt habe. Aber hey! DAS Bild ist es ja wohl wert!

090308

(Habe von Sandra auch gelernt, dass Schiffe ein Sonnenuntergangsbild erst gut machen. Sonst ist es nichts Wert...sagt Sandra!)

Samstag, 8. März 2008

Surfin Bird (The Trashmen)

Von Raventhorpe geht es weiter in nördllicher Richtung. Der „Wave Rock“ in der Nähe von Hyden ist unser angepeilter Zwischenstopp, von dem aus wir weiter nach Westen, genauer Northam, fahren wollen um uns dann morgen an der nördlich von Perth gelegene Küste entlangzuhangeln.
Aber zunächst Wave Rock!
Finden uns in fast schon klischeehafter Wüstenlandschaft mit rotem Sand wieder. Einige Erkenntnisse stellen sich nach dem verlassen des Wagens sehr schnell ein:
Die Klimaanlage ist tatsächlich wichtig und gut!
Australische Fliegen sind MEHR als nur lästig und stören sich im Gegensatz zu Moskitos nicht im geringsten an einer AUTAN-Einbalsamierung. Zudem landen sie bevorzugt in Augen, Nase und Ohren. Macht auch viel mehr Spaß ...

Aber egal!

Haben uns trotz Hitze und Plagegeistern zu „Hippos Yawn“ (ein Fels, der wie ein riesiges, gähnendes Nilpferdmaul aussieht) und anschliessend zu „Wave Rock“ durchgekämpft. Wave Rock ist ein Sandsteinfelsen, der wirklich wie eine versteinerte Brandungswelle aussieht. Der gute Ton scheint zu gebieten, dass man sich dort in Surferpose ablichten lässt. Kein Problem! Wir sind dabei...

080308

Freitag, 7. März 2008

Eye in the Sky (The Alan Parsons Project)

So, haben uns für heute den folgenden Plan zurechtgelegt.
Zuerst wollen wir zum "Giant Tingle Tree". Anschliessend (in erster Linie, weil es direkt „nebenan“ liegt) zum „Circular Pool“ und danach weiter zur heutigen „Hauptattraktion“, dem „Valley of the Giants“.

Also los!
Sandra fährt unseren Van tapfer über eine unbefestigte Strasse, die dank des Regens alle Charakteristika eines Waschbrettes hat. Mich aber leider an der Unversehrtheit von Stossdämpfern und Bandscheiben nach absolvierter Fahrt zweifeln lässt. Andererseits: Scheissegal! Wollen schliesslich zu den Sehenswürdigkeiten!

Beim „Giant Tingle Tree“-Parkplatz angekommen weist uns die tückische, australische Beschilderung den Weg zum Rundweg. Die angegebene Distanz von 800m muss sich irgendein scherzhaft aufgelegter „Tingle Tree Ranger“ ausgedacht haben ... sind eine gefühlte Strecke von etwa 2 km immer dem Pfad nach durch den Urwald gelaufen und haben uns Bäume (wirklich GROSSE Bäume) angeguckt. Monkey Island™ in echt, sage ich nur! Sehr cool! Machen unzählige Fotos!

Danach ganz entspannt über die gleiche Buckelpiste weiter zum hochgelobten „Circular Pool“. Naja ... wie soll ich sagen ... für australische Verhältnisse ist er bestimmt beeindruckend, und so ...
Für uns als stramme, „mittelgebirgserprobte“ Europäer ist die Attraktion dann doch eher der unspektakuläreren Art zuzuordnen.
Oder wie Sandra es ausdrückt: „Es ist halt ein Teich... !“
Nichts desto trotz kommen wir unserer touristischen Pflicht nach und machen aquch hier Unmengen von Bildern. Ein Hoch auf Digitalkameras!

Weiter geht es wie geplant zum „Valley of the Giants“. Dort gibt es einen „Treetopwalk“, sprich einen (um die Bäume nicht zu Beschädigen auf „Stelzen“ stehenden) Rundgang, der bis zu 40m in die Höhe führt und den geneigten Touristen sozusagen in die Baumwipfel befördert. Meine Güte! Hätte nicht gedacht, dass das so eine geile Sache ist! HAMMER! Sehr, sehr beeindruckend! Getrübt wird das Ganze nur durch die Tatsache das es heute sehr windig ist und die freischwingende Konstruktion in beeindruckender Jahrmarktqualität „schwingt“. Für ängstliche Gemüter definitiv nicht geeignet.

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Vor allem in Verbindung mit den hiesigen Schildchen, welche wiederum von besonders lustigen Rangern angebracht worden zu sein scheinen. Beispielsweise eines, dass in luftiger Höhe darauf hinweist, dass an dieser Stelle ein Arbeiter beim Bau des Treetopwalks auf tragische weise zu Tode gestürzt ist. Super! DAS will ich in 40m Höhe NICHT wissen!!! Die Speicherkarte füllt sich trotzdem zunehmend wie von selbst! Während wir den ebenerdigen Teil der Anlage besichtigen und weiterhin fleissig knipsen, dämmert mir, dass ich höchstwahrscheinlich in meinem ganzen Leben noch nicht so viele Bilder von Bäumen gemacht habe. Aber ist auch egal! Zwischenzeitlich beschleichen mich kurz Zweifel an der „Einheitlichkeit“ des hiesigen Baumschutzkonzeptes. Denn dem „Stelzenbaukonzept“ des Treetopwalks stehen ebenirdisch an die Baumstämme genagelte Lautsprecher im krassen Lost/Dharma-Stil gegenüber. Aber egal. Passt schon!
Abschliessend geht‘s nach Raventhorpe, wo wir auf einem Campingplatz mitten Busch den Abend wieder mal mit leckerem Bierchen begiessen ...

Nachtrag:

Auf besondere Anregung von Sandra hier also das "lustige Hüpf- bzw. Marionettenbild"!
;-)

070308b

Donnerstag, 6. März 2008

Overkill (Colin Hay)

Brechen früh in Richtung Walepole auf.
ICH fahre die erste Teilstrecke!
YEAH!
Abenteuer Linksverkehr!

Leider ist das Wetter stellenweise kaputt!
Es tropft vom Himmel!
Aber auch damit fährt sich problemlos! Kleine Strassen, die sich durch Urwald winden. Wirklich beeindruckend und sogar verhältnismässig kurvig (d.h. abwechslungsreich).

Was mich mit am meisten während der Fahrt „beeindruckt“ hat, waren die relativ zahlreichen, „verunfallten“ Tiere am Wegesrand.

Heute:

3 tote, aber intakte, Kängurus
3 skelettierte Kängurus
2 platte, nicht näher identifizierbare Stacheltiere
1 Papagei

... ok ... den Papagei hat Sandra während ihrer „Fahrschicht“ mit dem Kühlergrill eingefangen. Die Viecher sind aber auch zu doof. Welcher Vogel lässt sich schon überfahren? Fällt wohl unter „Selektion“ ...

Während unseres Weges zum Campingplatz stellen wir fest, dass die Beschilderung der Bevölkerungsdichte angepasst zu sein scheint.
Nach dem Motto: “Wer hier ist, weiss eh‘ wo er hin muss!“
Etwas ungünstig für uns, wenn die einzige Abfahrt für 70 Kilometer nur in der entgegengesetzten Richtung ausgeschildert ist.
Aber egal!
Sind relativ problemlos angekommen und haben uns auf dem abgelegenen Campingplatz zuerst mal häuslich eingerichtet und danach die Umgebung erkundet. Nichts spektakuläres zu erkunden, nur ein weiteres „Schilder“-Erlebnis. Mitten im Nichts, nahe unseres Campingplatzes in Richtung Meer finden wir am Wegesrand ein Schild mit der Aufschrift „Yacht Club“. Nicht schlecht! Hätten wir so hier nicht ohne weiteres erwartet. Also direkt mal angucken gehen. Sind schliesslich Touristen und haben auch einen Ruf zu erfüllen! Wir folgen also dem Weg zum Meer und kommen zu einem Platz, der mit einer Rampe versehen ist, um Boote ins Wasser zu lassen.
Sonst nichts!
Gar nichts!
Null!

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Also merken: Australische Jachtclubs sind anders... ;-)

Mittwoch, 5. März 2008

Born to be Wild (Steppenwolf)

Brechen früh auf und lassen uns per Taxi zur Autovermietung fahren. Nachdem alle Formalitäten erledigt sind, übernimmt Sandra die abenteuerliche Aufgabe unseren schicken Toyota Campervan beim hier üblichen Linksverkehr aus Perth herauszufahren, da sie während ihres bisherigen Aufenthaltes schon die eine oder andere Gelegenheit hatte, hier ein Fahrzeug zu bewegen. Allerdings keinen Campervan! Und nicht in der „Metropole“ Perth, wo wirklich Verkehr herrscht. Grosses Lob nochmal, Sandra, hast du super gemacht! :-)

050308

Unsere Route führt gen Süden, da wir als langfristiges Ziel (also für die nächsten Tage) das „Valley of the Giants“, nahe Walpole, angepeilt haben. Tagesziel ist „Margaret River“, ein uns im Reiseführer angepriesener Weinort, der auf dem Weg liegt.

Auf der Fahrt über den sehr „autobahnig“ ausgebauten Highway (soll heissen: es gibt 2 Spuren in BEIDE Richtungen!!!) fallen mir als eingefleischtem Mitteleuropäer einige Besonderheiten auf.

Zum einen gibt es ein spezielles Verkehrsschild mit der Aufschrift „Landsale“, dass auf die Möglichkeit des Erwerbs von Grund und Boden an der jeweiligen Ausfahrt hinweist. Leider verliert es aufgrund des inflationären Gebrauchs des Schildes, welches wirklich an JEDER Abfahrt vom Highway steht, etwas an Wirkung. Zurück bleibt die Gewissheit, dass man im Zweifelsfall scheinbar überall ein Stück Land kaufen kann. Mit oder ohne Hinweisschild ...

Zum anderen bin ich sehr verwundert über die Nutzung von Ampeln und Parkbänken an der beschriebenen, wohlgemerkt vierspurigen und recht gut befahrenen Hauptverkehrsader.
Habe wahrscheinlich ziemlich perplex dreingeschaut, als plötzlich der gesamte Verkehr zum Stehen kommt, weil eine den Highway kreuzende Strasse nicht etwa mit einem System von Unterführungen, Brücken und Auf- bzw. Abfahrtspuren, sondern mit einer Ampel infrastrukturell angebunden wird. Seliges Land, dass sich seinen stockenden Verkehr mit einer „Autobahnampel“ selbst provozieren kann und trotzdem mit flüssigem Verkehrsgeschehen aufwarten kann. Ich find‘s jedenfalls toll!

Während wir an der Ampel stehen fällt mir zudem eine Parkbank, keine 5 Meter von der Fahrbahn entfernt auf. Aber noch während ich mich, da ich ja Beifahrer bin und sonst nichts zu tun habe, darüber auslasse, wie sinnlos, bei all den schönen Plätzen, die es hier doch gibt, eine Bank an der Autobahn ist, kommen wir an einer zweiten Parkbank vorbei. Diesmal besetzt.
Mit einem Pärchen.
Das einen Kinderwagen neben sich stehen hat.
Ich verstehe es nicht, hake es aber unter „liebenswerte Schrulligkeiten der Australier“ ab.

Auf der ansonsten landschaftlich überraschend abwechslungsreichen Fahrt, bei der wir einen fliessenden Wechsel von Wüste, über Steppe hin zu Weinanbaugebieten durchfahren, beschliessen wir spontan, dass wir zum Meer wollen. Also lassen wir das pittoreske „Margaret River“ links liegen, um einen Badestopp in Gracetown einzulegen und zur Übernachtung nach „Prevelley“ zu fahren, wo wir beschliessen, dass die „No Camping“ -Schilder sich nur auf die abgebildeten Zelte und im speziellen auf die Dünenschutzzone, aber nicht auf den zugehörigen Parkplatz beziehen. NIEMALS!
Nach einem regelrecht kitschigen Sonnenuntergang, den wir bei einigen sehr leckeren „Emu Bitter“-Bieren betrachten, die wir in weiser Voraussicht noch in Perth gekauft hatten, geniessen wir den unglaublich klaren Sternenhimmel. Naja, mit aufgesetzter Brille ist er dann auch für mich „klar“. Jedenfalls ein toller Anblick und ein super Ausklang des ersten „Auf Achse“-Tages!

Dienstag, 4. März 2008

Wild Thing (The Troggs)

Sind früh raus und sogleich in die Stadt, um Sandalen für mich zu kaufen.
Die erster Sichtung der Bestände im ersten Laden den wir betreten führt dazu, dass ich das erste Paar Sandalen sofort kaufe.
Wunderbar bequem, formschön und günstig.
Meine alten Galoschen wandern, kaum dass wir aus dem Laden heraus sind, in die Tonne.
Nachdem wir so gut klar gekommen sind, begeben wir uns zur gestern schon besichtigten Ablegestelle der Fähre nach South Perth. Denn: Wir wollen in den Zoo!
Während der Überfahrt können wir auch schon auf Grzimeks Spuren wandeln und bewundern neben Möven, den hiesigen "Ratten der Lüfte", auch männerkopfgrosse Quallen im Wasser neben uns. Besonders letztere steigern auf Armlängendistanz den Spannungsfaktor der Überfahrt immens.
...
Naja ... irgendwie zumindest ...

Im Zoo angekommen schauen wir uns zunächst im Reptilienhaus um. Sehr schöne Lurchis dort, inklusive eines Viehs, dass wie die kleine Schwester der Kragenechse aus Jurassic Park aussieht. Kann immer nur wiederholen: Lustige Tiere aben se, die Australier! Danach gehts zu den Krokodilen, wobei wir auf dem Weg zu diesen am Pinguingehege vorbei kommen. Keine Ahnung ob in Australien die Pinguine mit Reptilien verwandt sind ... eigentlich auch egal ... jedenfalls sind sie da!
Als wir gerade in den nächsten Themenbereich des Zoos weiterwollen und uns bereits freuen, wie wenig doch heute los zu sein scheint, kommt uns ein ganz aufgeregter Zoomitarbeiter hinterhergelaufen.

"Würden Sie mit bitte folgen! Wir haben momentan ein kleines Problem und würden Sie bitten sich bis auf weiteres in dieses Haus dort drüben zu begeben!"

"Ok! Kein Thema! ... Was für eine Art von Problem liegt denn vor?"

(Kurzes sich winden, dann erst die Antwort.)
"Wir haben einen freilaufenden Elefanten, der uns abgehauen ist!"

...

Wir laufen zum uns angewiesenen Haus!
... welches sich als ein mit den restlichen Besuchern dieser Zooecke vollgestopftes Futterhaus für die gerade besichtigte Reptilien/Pinguin-Region des Zoos entpuppt. Dadurch, es heiss ist, hier scheinbar viel Futterfisch verarbeitet wird und die Menschen schwitzen, wird der Evakuierungsaufenthalt zu einem ganz besonderen, olfaktorischen Erlebnis. Trotz allem haben Sandra und ich mit dem nötigen Galgenhumor relativ viel Spass, während unseres 40 minütigen Asyls. Denn zumindest ich weiss die Ironie sehr zu schätzen, dass wir uns, um einem potentiell gemeingefährlichen Tier zu entkommen, Deckung im Essen anderer Tiere suchen.

040308

Plötzlich kommen sichtlich nervöse Tierparkangestellte, die uns im Laufschritt zum Ausgang eskortieren. Besonders lustig! Auf dem Weg nach draussen sehen wir ein Werbeschild, welches auf das "Gassi gehen" des Elefanten und den für ihn damit einhergehenden Spass hinweist. Wenn das jedes mal so läuft wie heute, kann ich verstehen, warum das Tier gefallen daran gefunden hat...

Nach dem Rauswurf, bei dem wir aber wenigstens noch eine neue Eintrittskarte abgegriffen haben, beschliessen wir unbedingt die morgige Zeitung zu kaufen und heute zum Ausgleich ins Kino zu gehen.

Hätten rückblickend aufgrund des "tollen" Films, den wir gesehen haben, lieber noch ein Bierchen mehr getrunken. Aber was solls ...

Montag, 3. März 2008

Ice Ice Baby (Vanilla Ice)

Ich habe letzte Nacht gefroren!
So sehr, dass ich zusätzlich zu meinem "Zudeck-Betttuch" die "echte Bettdecke", für die ich Sandra bei der Aushändigung noch verständnislos angeguckt und ausgelacht habe, benutzen musste.
Unglaublich!
Vor allem wenn man bedenkt, dass ich nur gefroren habe, weil die ausschliesslich nachts aktivierte Klimaanlage den Raum nächtens auf arktische Temperaturen herunterkühlt. HAMMER!

Nach dem Frühstück sind wir durch das nahezu postapokalyptisch leere Perth (da Feiertag ist) in Richtung "Kings Park" aufgebrochen und haben auf dem Weg dorthin noch schnell eine erste Ladung Postkarten besorgt.

Kings Park ist geil! Ein toll angelegter "europäischer" Kulturpark inmitten eines "unkultivierten", angrenzenden "Buschparks. Sogar einen (zugegeben recht kleinen) "Treetop Walk" gibt es, auf dem man sich sozusagen in Baumwipfelhöhe bewegen kann. Sehr entspannend ...

Prägendes Wahrzeichen des Parks, welches bereits von der Stadt aus sichtbar ist, ist ein Kriegsdenkmal, welches zumindest mir kurios erscheint, da es in opulenter Breite der Gefallenen "des grossen Krieges" gedenkt. An sich nicht weiter erwähnenswert, da ja genau dies die Aufgabe eines Denkmals darstellt. Leider hatten die entweder sehr optimistischen Erbauer nicht damit gerechnet, dass es alsbald noch mehr kriegerische Auseinandersetzungen geben könnte, oder sie haben schlicht ihr Budget überzogen. Denn alle weitere militärischen Konflikte (Zweiter Weltkrieg, Koreakrieg, Vietnamkrieg, ...) wurden nur noch als gut handflächengrosse Messingplättchen im Sinne von "... und dieses Denkmal ist auch für Krieg XY gedacht!" nachgerüstet. Aber das nur am Rande.

030308

Nachdem wir gemütlich im Schatten relaxt haben, machen wir uns zu den "Swan Bells" im zugehörigen Turm auf. Liegt direkt am Fluss, der "Nordperth" von "Südperth" trennt. Dort direkt am Anlegesteg der Fähre, die wir morgen auch für unseren Besuch im Zoo nutzen werden, dann lecker 'ne Snack-Pizza gefuttert und dazu nochmal "Swan Draught" getrunken. So gestärkt den Rückweg zum Hostel angetreten und beschlossen, bei dem indischen Restaurant, dass uns auf dem Weg anlacht, zum Abendessen vorbeizuschauen.

Resümee des dortigen Essens: Scharf, reichhaltig, lecker, günstig. Kurz: TOLL! Beschliessen nochmal irgendwann hierher zu kommen ...

Sonntag, 2. März 2008

Tag am Meer (Fanta 4)

Erstmal ausgiebig geschlafen.
Danach in die Stadt und bei Eiskaffee und Gebäck gemütlich gefrühstückt.
Anschliessend ein wenig shoppen gewesen und neue Klamotten (Shorts und T-Shirt) angeschafft. Später Fruchtsaft-Crush-Eis-Squishies zur Stärkung getrunken, bevor wir uns in Richtung Strand aufmachen.

"Cottesloe Beach" ist der etwas ausserhalb gelegene "Stadtstrand" von Perth, an dem sich einiges des entsprechenden Strandlebens abspielt. Am heutigen Tag ein teils sehr "windiges" Vergnügen, was aber sehr angenehm ist, da so die Temperaturen nicht ganz so ins Gewicht fallen. Faszinierende Verhaltensstudie für mich: die typischen Strandbunnies, die sich zum knusprig-braten hier herumtreiben legen sich NICHT an den Strand. Sie liegen auf einem schmalen Streifen Grünfläche - Strand ohne Strand sozusagen. Ich find's lustig...

020308

Nachdem wir eine Weile am Strand herumflaniert sind, beschliessen wir zur "Sunday Session", der sehr willkommenen "Frühschoppen-ähnlichen Entschuldigung der Australier auch bei Tageslicht dem Alkohol zu fröhnen", bei Sandras ehemaliger Arbeitsstätte vorbeizuschauen.

Denkfehler!

Am morgigen Montag ist "Labour Day" und der Feiertag wirkt sich insofern auf unser Vorhaben aus, dass die Bude dermassen brechend voll ist, dass sich (ungelogen) eine Schlage von Trinkwilligen vom Eingang einmal fast um den Block windet.
Spontan beschliessen wir uns im nahegelegenen Supermarkt "'ne Limo" zu kaufen und den Alkoholkonsum zu verschieben. Nachdem wir also eine ganze Weile gemütlich am Strand gesessen haben, packt uns so langsam doch der Hunger und wir gehen zum Abendessen zu Sandras ehemaligem Arbeitgeber im "Nobelschuppen" futtern. Sehr geiles Essen und bekamen (dank "Sandra Bonus") sogar noch Knobibrot und Bier ("Swan Draught" - TOP!) spendiert! Sehr, sehr cool!
Bei der Rückfahrt fällt uns auf, dass der Bus kostenlos ist ... warum?!?
Ah, alles klar: Weil MORGEN besagter Feiertag ist, sind heute (am Vortag) die Busse für alle frei ...
... ich MAG die australische Art zunehmend ...

Samstag, 1. März 2008

with or without control (Sahara Hotnights)

Vor der Landung muss ich noch einen Fragebogen der "Australier" ausfüllen, in dem ich aufgefordert werde ALLES, was ich ins Land mitbringe und was evtl. unter die Einfuhrbeschränkungen fällt, unter Androhung drakonischer Strafen zu deklarieren.
Ok! Kein Problem!
Zumindest bis ich beim zuständigen Einreisebeamten ankomme und ihm nach anfänglichen Verwirrungen erklären kann, dass ich mit nichten Holzprodukte und Saatgut im Gepäck habe, sondern mich, verpeilt wie ich nach der langen Reise bin, nur die falsche Zeile angekreuzt habe, in meinem pflichtbewussten Versuch die Süssigkeitenmitbringsel für Sandra anzugeben.
Aber kein Problem ...
Nächster Punkt der Einreisekontrolle:
Was ich denn in Australien machen werde.
"Naja, Urlaub eben!"
"Ah ja!" Und wo ich denn dann erreichbar sein werde, möchte der wirklich nette Grenzbeamte gerne wissen.
"Keine Ahnung! Machen ja 'ne Campervantour..."
"Ok, aber Sie müssen doch zuerst mal irgendwo absteigen!"
"Joa, besuche ja meine Schwester! Aber keine Ahnung wie deren Adresse lautet."
"AHA! Die Schwester ist schon da! Dann MUSS die doch 'ne Adresse haben."
"Bestimmt, aber da sie in wechselnden Hostels wohnt, hab' ich leider keine Ahnung, wie die aktuelle Adresse lautet, zumal wir ja ohnehin im Campervan abdüsen werden..."

Nach einer ganzen Weile, während der das Gespräch sich in ähnlicher Weise immer weiter im Kreis dreht, hat der Mann irgendwann ein Einsehen und trägt resigniert "Campervan" in sein Adressfeld ein.
Sehr praktisch veranlagt, die Australier!

Nur um danach dann meinen Reisepass abschliessend einzuscannen.

Einmal! - "Meeeep"
Zweimal! - "Meeeep"
Dreimal! - "Meeeep"

Es stellt sich heraus, dass die neuen deutschen Reisepässe mit biometrischen Daten dermassen sicher sind, dass sie vom australischen Grenzpersonal nicht automatisch erfasst werden können.

Nachdem ich einem weiteren netten Herren gefolgt bin, der die Daten meines Reisepasses per Hand abschreiben muss, kann ich endlich mein Gepäck einsammeln und trete schliesslich gegen 19.20 Uhr Ortszeit aus dem "geschlossenen Bereich".
Dort wartet auch schon Sandra! JUCHU!
Grosses "Hallo!" und anschliessende Taxifahrt zum Hostel, wo ich mein Zeug ablade und erstmal dusche (Was gut so ist!).

010308

Danach in die Stadt in "The Monkey Brass Bar" und unter viel gegenseitigem Erzählen die ersten Biersorten vom Fass bei Kartoffelwedges getestet. Mir persönlich hat an diesem Abend "PURE Blonde" etwas besser geschmeckt als "Little Creatures". Sind aber beide sehr lecker.

Danach leicht angeheitert und definitiv mit der nötigen Bettschwere versehen zurück ins Hostel und nach der Gipfelbesteigung meines Hochbetts in selbiges gefallen.

Freitag, 29. Februar 2008

Up, up and away (Fifth Dimension)

Ok! Jetzt geht's also los!
Abflug nach Dubai von Frankfurt aus am frühen Nachmittag!
Von dort aus weiter nach Perth!

Fasse mir das Motto

"Ich hab' Urlaub! Ich bin ein Gänseblümchen, egal was kommt!"

für die Reise.

Auf dem Flughafen angekommen stelle ich erleichtert fest, dass mein Flieger leider erst eine Stunde später abhebt als geplant.
Spitze!
Also zuerst zum Internationalen Burgerbrater mit dem goldenen "M" 'nen Happen futtern. Danach ein kurzer Abstecher zum Check-In-Terminal, wo ich aber nur belustigt die drängelnden (deutschen) Passagiere vor dem noch gar nicht geöffneten Schalter bewundere. Dank verschobener Abflugzeit nehme ich die Check-In-Situation im Rahmen meines Mottos als Anlass mich erst mal in die Flughafenbar zu setzen und ein gemütliches, grosses Abschiedsbier zu trinken. Mit Blick auf die drängelnde Menge vor dem Schalter versteht sich. Die sozialen Verhaltensstudien, die man dabei anstellen kann, haben die Zeit vor dem Flug "wie im Flug" vergehen lassen. Habe meinen Spaß!

Endlich im Flieger angekommen, finde ich einen südländischen Herrn auf meinem Sitzplatz vor, der mich in gebrochenen Englisch darum bittet, die Plätze zu tauschen, da er gerne neben der Frau auf meinem Nachbarsitz reisen würde.
Naja ... Südländer haben halt auch ihre Rollenklischees zu erfüllen ... insofern kein Problem, denke ich mir.
Leichte Bedenken beschleichen mich nur, als mir einfällt, dass in Krimis mit genau diesem Trick irgendeinen nichtsanhender Tölpel anstelle der eigentlichen Zielperson zum Opfer eines Gift- oder anderes gearteten Anschlags wird.

Egal! Habe überlebt!

Nach rund 6 Stunden dann Zwischenlandung in Dubai.
Der Flughafen ist eine Verkaufs-Mall wie aus einem Science Fiction Film. Alles Glas, Chrom und bunte Lichter. Zudem von Diamanten bis hin zu Luxussportwwagen alles für den kleinen Spontankauf der Besserbetuchten verfügbar.

290208

Ein leichtes "Blade Runner"-Gefühl stellt sich durch die Verbindung von futuristischer Konsumtempelatmosphäre und den auf dem Teppichboden schlafenden, recht ärmlich erscheinenden Menschenmengen, zumeist indischer oder afrikanischer Herkunft, ein.

Nach 4 Stunden Aufenthalt startet der Anschlussflug nach Perth, auf dem ich die nächsten 10,5 Stunden zwischen einem zickigen deutschen Blondchen (Fensterplatz) und einem Jurastudenten aus Dubai (Gangplatz) verbringe.
Blondi hat sich natürlich meine einzige Schlafstunde aussucht, um aufs Klo zu wollen. Dementsprechend aus dem beginnenden Tiefschlaf geweckt, lasse ich sie selbstverständlich raus, kann mich aber nur mühsam von einem tätlichen Angriff abhalten, als ich sehe, dass sie sich zuerst mal mit jemandem auf dem Gang in aller Ruhe unterhält und dann unverrichteter Dinge wieder zu ihrem Sitz zurück kommt.
Der Jurist hingegen sitzt, friedlich im Schlaf vor sich hinsabbernd, auf seinem Platz, und versucht in (hoffentlich) schlafwandlerischen Anfällen seine schwitzige Schulter "kuschelig" an mir zu reiben, was ich durch multiple Ausweichbewegungen und "Konter" meist umgehen kann.

... wie gut, dass ich ein "Gänseblümchen" bin ...
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Landung am frühen Morgen in Mombasa. Zwischzeitlich...
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