Mittwoch, 14. September 2005

Informanten

Aufgrund eines Abonnements von "Der Spiegel" bin ich stolzer (?) Besitzer eines orangefarbenen T-Shirts, auf dessen Brust in typischen "Der Spiegel"-Lettern das Wort "Informant" prangt.
Ich mag dieses Hemd wirklich!
Allerdings bin ich nach dem heutigen Tag ernsthaft am Überlegen, besagten Schriftzug mit Textilschreibern um den Zusatz "... aber ich kenne mich trotzdem nicht aus!" zu ergänzen.
Wurde auf meinem etwa 1000m umfassenden Heimweg gezielt und kurz hintereinander zweimal von mir fremden Passanten aus einer Horde von anderen Passanten herausgepickt und nach "dem Weg" gefragt.
Konnte natürlich wie immer nicht weiterhelfen.
Schade!
Wäre wirklich gerne behilflich gewesen...
Aber nachdem ich darüber nachdenke, stellt sich mir halt die Frage, ob das Wort "Informant" vielleicht falsch aufgefasst wurde.

Für die PISA-Generation:

Informanten sind ganz, ganz unangenehme Zeitgenossen, die Informationen SAMMELN und an eine übergeordnete Stelle weiterleiten!
Die sagen einem NICHT, wo "Kneipe X" ist!
Selbst wenn sie es wissen!
(Was bei mir aber nicht der Fall war ...)

Fazit: Vorsicht mit dem, was man sich auf die Klamotten schreibt! Jemand könnte es lesen ...

Dienstag, der 13.

Würde ich an so etwas wie Horoskope oder Biorhythmen glauben (und würden sie zutreffen!), hätte ich sie mir vielleicht angesehen und wäre entsprechend ihren Empfehlungen einfach den ganzen Tag lang im Bett geblieben ...
... oder hätte meiner (nicht existenten) Partnerin mehr Verständnis entgegen gebracht, die Finger von finanziellen Transaktionen gelassen und mich auch nicht beruflich zu verbessern versucht...

EGAL!

Der Tag beginnt mit der durchaus angenehmen Aussicht, im Laufe des Morgens eine schon länger anvisierte Software auf ihre Netzwerkeigenschaften zu überprüfen. Angenehm deshalb, weil es sich bei der angesprochenen Software um ein Spiel handelt ...
Also guter Dinge mit meinem im Frühjahr erworbenen "Nobelhobel von einem Notebook" unter dem Arm zum Treffpunkt und dort noch kurz einige Fotos von vergangenen Feten vorgeführt.
Dann der Schock!
Das DVD-Laufwerk muckt und will mir keine der eingelegten Silberscheiben mehr angezeigen.

Ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend stellt sich ein ...

Mist!
Okay, keine Panik!
Erst mal alle möglichen Internetforen nach Lösungsansätzen durchforsten!

Viele gefunden!
Keiner geholfen!
Tatsächlich ein defektes Laufwerk!

Das unangenehme Gefühl in der Magengegend verstärkt sich ...

Gut!
Zuerst mal in die Kantine etwas zur Nervenberuhigung futtern!
MIST!
Eine Schlange bis vor das Gebäude!
Nicht mit mir...
... dann halt flott per ÖPNV Richtung Heimat und unterwegs noch flott was bei ALDI (Süd) einkaufen!

MIST!
Schule zu Ende!
Bus gefüllt mit renitenten Schüler!
Das unangenehme Gefühl in der Magengegend krampft sich zu einem Klumpen ungerichteter Aggression zusammen!

Gut!
Ruhig bleiben!
Auf zu ALDI (Süd)! Essen macht glücklich!
BESTIMMT!
Das sagen doch zumindest immer alle dicken Leute!
Wenn man nicht mal mehr denen trauen kann, wem dann ....

...


Nach einer fünfzehnminütigen Warteorgie an der Kasse, die ich auf mich genommen habe um meine einzelne Tiefkühlpizza zu begleichen, verlasse ich die Filliale!

Das ehemals unangenehme Gefühl in der Magegegend ist inzwischen mein Freund geworden und hat mich in meiner Phantasie durch ein Meer von Blut waten lassen, dass von dahingerafften Fließbandarbeiter, die fehlerhafte DVD-Laufwerke produzieren, Kantinenbesuchern, Schülern, Rentnern an Supermarktkassen und lügenden, dicken Leuten gespeist wird.

Meine Umwelt wie durch einen roten Schleier betrachtend begebe ich mich heimwärts.
Dort angekommen zuerst mal die Nahrung in den Ofen geworfen und das Telefon zur Hand genommen, um meinen Lieben das ganze Unrecht dieser Welt kund zu tun.

Der Anruf geht durch, aber just in diesem Moment entschliesst sich mein Telefon abzustürzen!
Mal ein neues Erlebnis! Wusste nicht, dass Telefone sowas auch können!

Mein "Freund" in der Bauchgegend fühlt sich irgendwie komisch an, während ich noch darüber sinniere, ob man Magengeschwüre wohl wachsen fühlen kann und ob ich im Moment wohl Schaum vor dem Mund habe!

EGAL!
Immer auf die Pizza konzentrieren!

Esse und beruhige mich wieder etwas.
Suche eine gute Stunde die entsprechende Servicenummer heraus und siehe da:
Kaum telefoniert man erst mal eine gute halbe Stunde mit den freundlichen Callcentermitarbeitern, schon wird der Garantieanspruch anerkannt!

Habe mich danach den restlichen Tag brav ins Bett gelegt und somit wenigstens einen Status Quo für mich herausgeschlagen.

Nur vom Schwimmen habe ich abgesehen, da ich es nicht riskieren wollte, mein Leben durch einen unvorsichtig, aber schwungvoll, ins Becken beförderten Rentnerhintern auszuhauchen...

Fazit: Eine alte Weisheit besagt "Manchmal kann man gar nicht soviel Essen, wie man Kotzen möchte!". Das ist eine Wahrheit ...
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